Kleines Duftlexikon

Dieses kleine Duftlexikon bietet Ihnen tiefergehende Informationen zu den Duft- und Inhaltsstoffen von den bei atmosphaerisch.ch angebotenen Räucherstäbchen. Die Informationen betreffen die Botanik und Biologie, kulturelle- und geschichtliche Hintergründe und Anwendungsbereiche.

Ambra (Amber) - Ambra ist die Ausscheidung des Pottwals. Dieser Meeresriese speit von Zeit zu Zeit Magensekret in grauen oder schwarzen Klumpen aus, die am Meeresufer angespült und als begehrter Duftstoff gehandelt werden. Echte Ambra ist heute kaum mehr zu beschaffen. Ausbeuterischer Walfang und Verschmutzung der Meere haben die Pottwale stark dezimiert und die Ambra zu einer unerschwinglichen Rarität werden lassen. Der Geruch von Ambra ist sehr dezent und fein und wird oft auch verwendet, um andere Düfte mit sanfter Note zu untermalen.

Eukalyptus - Eukalyptus gehört zur Gattung der Myrtengewächse. Er ist ein immergrüner Baum, der seine Heimat in subtropischen Gebieten hat, am häufigsten kommt er jedoch in Australien vor. Es gibt ca. 600 verschiedene Eukalyptus-Arten, die meisten sind schnellwüchsige, sehr hartholzige, hohe Bäume (der grösste Baum wurde mit einer Höhe von 132.58 m gemessen, Stammdicke 30 m!). Der Eukalyptus dient sowohl zur Gewinnung stark riechender ätherischer Öle als auch zur Holzgewinnung. Er ist die einzige Futterpflanze des Koala-Bärs. Das Eukalyptusöl, welches durch Dampfdestillation aus den Blättern gewonnen wird, findet auch medizinische Verwendung. Es aktiviert und unterstützt die Atmung, kann die Atemwege reinigen und wirkt daher vor allem bei Husten und Erkältung. Ausserdem fördert es die Sauerstoffversorgung der Zellen.

Gewürznelke (Clove) - Der Nelkenbaum, welcher nur in tropischen Küstengebieten (z.B. auf den Molukkeninseln --> Ursprungsland) wächst, wird bis zu 15 Meter hoch und bis zu 100 Jahre alt. An der Zweigspitze treiben Blütenknospen, beim öffnen der Knospen werden die länglichen, vierkantigen, braunen Fruchtknoten geerntet, sie sehen aus wie kleine Nägel. Diese haben einen hohen Anteil an ätherischen Ölen. Im alten China durfte ein Höfling sich dem Kaiser nur mit einer Nelke im Mund nähern, da Nelke hochwirksam gegen Mundgeruch ist. Das Öl, welches durch Wasserdampfdestillation gewonnen wird, findet als Antiseptikum, jedoch natürlich auch in der Küche als Gewürz Verwendung. Gewürznelken riechen stark aromatisch und haben einen nicht beschreibbaren brennenden Geschmack.

Kaffee (Coffee) - Kaffee gehört zur Familie der Rötegewächse (Blütenpflanzenart) und stammt aus dem Hochland Äthiopiens (Provinz Kaffa), wo sie vermutlich um 1000 n.Chr. entdeckt wurde. Von Äthiopien gelangte der Kaffe nach Arabien. Die berühmtesten Kaffeepflanzenarten sind die als Plantagepflanzen bevorzugten Coffea arabica (Arabica-Bohnen) und Coffea canephora, letztere besser bekannt unter dem Synonym Coffea robusta (Robusta-Bohnen). In den Früchten, den so genannten Kaffeekirschen, befinden sich als Samen die Kaffeebohnen. Sie dienen als Rohstoff für das Heissgetränk Kaffee. Dazu werden die Bohnen auf unterschiedliche Weise getrocknet (mit oder ohne das Fruchtfleisch der Kirsche), fermentiert und später geröstet. Arabica ist die wichtigste Kaffeesorte, sie macht 70 bis 75% des Welthandels aus und wächst im Hochland zum Beispiel in Kenia, Kolumbien und Mittelamerika. Robusta ist schnellwüchsiger, ertragreicher und widerstandsfähiger als die Arabica-Sorte. Sie wächst in Gebieten bis 600 Meter Höhe. Robusta wird vor allem für die Zubereitung von Espresso benutzt, da sie die Bildung der Crema unterstützt. Der Duft von Kaffe ist warm, aromatisch und cremig, je nach Röstung der Bohnen entstehen verschiedene Geschmacksnoten (fein, herb, mokka-ähnlich,...). Kaffee gilt weltweit als eines der Haupthandelsgüter und bildet in manchen Erzeugerländern (die meisten tropischen L?nder) die Grundlage der einheimischen Wirtschaft. Nach einer Legende fiel einst einem Hirten auf, dass ein Teil seiner Ziegen – diejenigen, welche von einem Strauch mit weissen Blüten und roten Früchten gefressen hatten – munter umhersprangen, während die anderen müde waren. Als der Hirte selbst die Früchte des Strauches versuchte, stellte er auch bei sich eine belebende Wirkung fest. Somit haben wohl Ziegen die Kaffeebohne entdeckt.

Kamille (Camomile) - Die Kamillenpflanze wird etwa 20 bis 30 cm hoch und blüht vom Mai bis in den September. Schon in der jüngeren Steinzeit wusste man die Kamille zu verwenden. Man nimmt an, dass das Wort „chamomilla“, wie die Kamille in der Botanik genannt wird, von „melon = Apfel“ und „khamai= klein, niedrig“ stammen könnte. Die kleinen Blüten riechen bei einigen Kamillen apfelartig und mild. Kamille wächst in Europa und in vielen Teilen von Asien. Als Heil-pflanze wird die Kamille äusserlich bei Haut- und Schleimhautentzündungen eingesetzt. Der Tee oder der alkoholische Auszug (Extrakt) wird zum Spülen bei Entzündungen des Zahnfleisches oder der Mundhöhle verwendet. Ausserdem hat Kamille eine lindernde und Wirkung bei entzündlichen oder krampfartigen Beschwerden im Magen-Darm-Trakt. Bei Erkrankungen der oberen Atemwege kann auch der Dampf eines frisch aufgebrühten Tees inhaliert werden. Auch in der Homöopathie findet Kamille ihre Anwendung.

Kampfer (Camphor) - Kampfer oder Camphora ist ein farbloses oder weisses transparentes Pulver aus wachsweichen Kristallen, meist jedoch krümelig oder brockig zäh. Es findet sich hauptsächlich in den ätherischen Ölen von Lorbeer-, Korbblüten- und Lippenblütlergewächsen. Besonders in der Rinde bzw. im Harz des Kampferbaumes, der hauptsächlich in Asien wächst, ist es zu finden. Der Geruch ist charakteristisch, stark, wohlriechend aromatisch-holzig, eukalyptusartig, der Geschmack ist scharf und bitter und auch leicht kühlend (ähnlich wie Menthol). Kampfer wirkt auf das zentrale Nervensystem und die Niere, in höheren Dosen auch auf das Atemzentrum. Kampfer ist durchblutungsfördernd und schleimlösend. Zu hoch dosiert führt es aber auch zu Übelkeit, Angst, Atemnot und Aufgeregtheit bis hin zu Verwirrtheitszuständen. In geringen Mengen findet es in Kosmetik- und Medizin-präparaten Verwendung, zum Beispiel bei Muskelzerrungen, Rheuma oder Neuralgie. Kampfer kann synthetisch hergestellt werden, aber auch durch Wasserdampfdestillation und Kristallisation aus zerkleinerten Pflanzenteilen gewonnen werden.

Kokos (Coco) - Die Kokospalme wächst an tropischen Stränden und Wasserläufen, sie verträgt salzhaltiges Wasser und benötigt jährlich mindestens 2000 mm Regen sowie Temperaturen um 27°C. Die Palme wird bis zu 30 m hoch. Die reifen Früchte werden von den Palmen geschüttelt oder gepflückt. In Indien wird die Kokosnuss als „heilige Frucht“ verzehrt und dem Gott Vishnu auf Altären dargebracht. Die Kokosnuss schmeckt milchig-süsslich und enthält ca. 60% Fett. Kokos wird eine heilende Wirkung bei Magenübersäuerung, Schluckauf und Brechreiz nachgesagt, das Öl schützt die Haut vor Austrocknung. Wirklich alle Teile des Kokosbaumes lassen sich verwenden: der Stamm als wertvolles Bau- und Möbelholz, das fasrige Mesokarp (fachmännisch Coir, Mittelschicht der Fruchtschale) wird zunächst zu Fasern und diese dann zu Matten, Teppichen und Schiffstauen verarbeitet, die Blattstängel werden als Dach für Hütten benutzt oder geflochten, die Endknospen des Stamms isst man als Palmkohl, die Kokosmilch (korrekt Kokoswasser) ist Grundlage für Suppen und Saucen, das Kokosfleisch ist gleichzeitig Würze wie auch bindende Zutat für div. Gerichte, getrocknet heisst es Kopra und ist Basis für die Kokosöl- wie auch der Margarineherstellung. Die jungen Palmsprossen (Palmitos) sind ein begehrtes Gemüse. Der Saft, welcher nach dem Abschneiden des Blütenstandes austritt, wird druch Einkochen zu Palmzucker, durch Vergären zu Palmwein, welcher destilliert zu einem rhumähnlichen Getränk namens Arrak wird. Sogar Schalen und Nüsse finden Verwendung (Trinkgefässe, Vasen...). Was übrig bleibt, dient als Brennmaterial.

Lavendel (Lavendar) - (lat. lavare = waschen) Lavendel ist ein immergrüner, bis zu 70 cm hoher Halbstrauch, welcher ursprünglich im westlichen Mittelmeergebiet verbreitet war, heute wächst er weltweit. Hauptanbaugebiete in Europa sind die Provence (Frankreich), Ungarn und Dalmatien. Im 12. Jh. wird die Pflanze erstmals beschrieben. Verwendet werden die blau-violetten Blüten, die Blätter und das Öl. Geruch und Geschmack sind aromatisch, kampferähnlich, balsamisch, kräuterartig mit blumig-waldigen Unterlagen. Die Blüten werden vor allem getrocknet für Duftkissen verwendet, das aus den Blüten extrahierte Öl wird für die Herstellung von Seifen, Salben und Parfüms gebraucht. Lavendel wirkt krampflindernd, blutdrucksenkend und entzündungshemmend, zudem hat der Duft eine beruhigende und entspannende Wirkung.

Lilie (Lily) - Die Gattung der echten Lilien besteht aus über 100 Arten, und noch immer werden insbesondere in Asien neue Lilienarten entdeckt. Die Pflanze wird zwischen 15 und 250 cm gross und bildet ihre Blüten im Sommer aus. Einige Sorten zählen zu den am stärksten duftenden Gartenpflanzen überhaupt und sind von grossem Wohlgeruch, andere riechen eher ungarngenehm, einige sind aber auch duftfrei. Lilien wachsen auf allen Kontinenten der nördlichen Hemisphäre und bevorzugen feuchte und kühle Standplätze in leichtem Schatten in waldigen oder waldnahen Regionen. Vor allem wegen ihrer auffälligen Schönheit ist die Lilie eine der am längsten von Menschen kultivierten Blumen. In westlichen Kulturen wird die Lilie heutzutage hauptsächlich als Schnittblume verwendet, in anderen Epochen und Kulturen jedoch wurde sie viel vielseitiger genutzt. Bis heute wird in unterschiedlichsten Volksmedizinen der adstringierend wirkende Pflanzensaft zur Heilung von beschädigtem oder gereiztem Gewebe eingesetzt, z.B. bei Abszessen, entzündeter oder rissiger Haus, Geschwüren oder frischen Wunden. Zudem wurde die Lilie auch gegen Menstruationsbeschwerden, Verbrennungen und Verspannungen eingesetzt (bereits im antiken Griechenland). Bis auf den Stamm sind alle Teile der meisten Lilienarten essbar. In China und Japan werden die stärkereichen und je nach Art süsslichen bis bitter schmeckenden Zwiebeln, aber auch Blätter, Sprossen, Blütenblätter und Knospen in der Küche genutzt (frührer auch in Europa). In den europäischen und mediterranen Kulturen stand die Lilie aufgrund ihrer strahlend weissen Farbe im Zentrum symbolischer Verwendung: Ägypten: 3000 v.Chr. als Symbol für den oberen Teil des Reiches. Altes Griechenland: Blume der Hera, die Legende besagt, sie sei entstanden aus verschütteten Tropfen von Milch aus ihren Brüsten, als Herkules von diesen trank. Aphrodite soll sich über die Reinheit der Blüten so geärgert haben, dass sie ihr zusätzlich einen Eselsphallus als Stempel einpflanzte. Christentum: die Lilie galt bis ins Mittelalter als heidnisch, erst dann wurde über den Umweg der biblischen Susanna (hebr. Sushan – die Lilie), die als Vorläuferin von Maria gilt, die Madonnenlilie zum Symbol der Reinheit in der christlichen Formensprache (Darstellung jedoch meist ohne Stempel und Staubfäden als Konzession an die Unschuld). Japan: der Name der Lilie (takane no hana) wird benutzt, um eine unerreichbare Schönheit zu beschreiben.

Lotus - Es gibt verschiedene Pflanzen, die unter dem Namen Lotus oder Lotos bekannt sind. Der eigentliche Lotus kann man in zwei Arten unterteilen, es sind dies Indischer Lotus und Amerikanischer Lotus. Diese zwei Arten gehören zur Gattung Nelumbo, und diese ist die einzige Gattung in der Familie der Lotusgewächse. Der Weisse ägyptische Lotus zum Beispiel gehört zur Gattung der Seerosen. Da Lotus im Schlamm wurzelt, seine Blätter und Blüten jedoch niemals verschmutzen, gilt er im Hinduismus und im Buddhismus als ein Symbol der Reinheit. Man spricht auch vom „Lotuseffekt“, denn nicht einmal Klebstoff bleibt an der Pflanze haften. Dies wegen ihrer mikroskopisch kleinen Noppenstruktur auf der wachsigen Blattoberfläche. Was den Duft der Lotusblüte betrifft, so gibt es sehr viele verschiedene Duftausprägungen.

Magnolia - Die Magnolie gehört zur Familie der Magnoliengewächse und stammt aus Ostasien und Nordamerika. Magnolien sind beliebte Zierbäume und -sträucher, da die Blüten sehr gross und zierend sind. Ihr Duft ist unverwechselbar floral, mit einem Hauch von Zitrone.

Moschus (Musk) - Moschus ist eine rötlich-braune Substanz die, wenn sie frisch ist, die Konsistenz von Honig hat. Moschus stammt ursprünglich aus einem sackartigen Organ direkt hinter dem Bauchnabel des Moschus-Hirschen, der vorwiegend in Tibet, China und Nepal heimisch ist. Heute kann es synthetisch hergestellt werden, was einen grossen Beitrag zum Schutz der Tiere bedeutet. Moschus ist von leicht bitterem Geschmack und ist bekannt für seinen kräftigen und andauernden Duft.

Myrrhe (Myrrh) - Myrrhe ist ein öliges Harz aus den Ästen des Myrrhe-Strauches oder des Myrrhe-Baums. Dieser wird bis zu 3 m hoch und wächst in Afrika und Arabien. Myrrhe ist ein mit dem Weihrauch verwandtes Harz. Wird die Rinde des Myrrhe-Strauches eingeschnitten, tritt flüssiges Gummiharz aus, das an der Luft zu unregelmässigen gelben Stücken erstarrt. Schon in der Bibel steht, dass die Heiligen Drei Könige dem neugeborenen Jesus Myrrhe gebracht haben. Die Pflanze wird schon seit über 3000 Jahren als Heilmittel verwendet. Die alten ägypter benutzten Myrrhe zur Einbalsamierung. Das ätherische Öl wirkt desinfizierend.

Patchouli (oder Patschuli) - Patchouli wird 30 bis 100 cm hoch und wächst ausschliesslich bei Temperaturen über 12°C. Ab dem Spätherbst erscheinen die violetten, unscheinbaren Blüten der äusserst schnellwüchsigen Pflanze. Die ursprüngliche Heimat des Indischen Patchouli ist unklar, vermutet werden trotz des Namens die Philippinen, heute ist die Pflanze heimisch in Indien, Sri Lanka, Taiwan, Indonesien, Südchina, der Dominikanischen Republik, Mauritius, Madagaskar und Florida sowie in zahlreichen südostasiatischen Ländern. Das Indische Patchouli wird wie sein Verwandter, das Javanische Patchouli, angebaut, um aus den Blättern durch Wasserdampfdestillation das Patchouliöl als Rohstoff für die Parfümindustrie zu gewinnen. Um 1 kg Patchouliöl zu produzieren benötigt man, je nach Qualität, ca. 35 bis 50 kg dieser Blätter. Sein Duft ist stark holzig, balsamisch-süss sowie etwas krautig und walderdig. In der Medizin wird dem Patchouliöl eine wundheilende, nervenberuhigende, kräftigende und aphrodisierende Wirkung zugeschrieben. Die Asiaten verwenden Patchouli als Heilkraut, es hat fungizide, antiseptische und antirheumatische Wirkung. Der Duftstoff wirkt auch gegen Schädlinge wie Kleidermotten und Silberfischchen. Das ausgesprochen intensiv riechende, dickflüssige ätherische Patchouliöl hat einige ungewöhnliche Eigenschaften; zum einen verbessert sich mit zunehmendem Alter seine Qualität, zum anderen ist es sehr langhaftend, das heisst, es verflüchtigt sich nur sehr langsam.

Pinie (Pine) - Die Pinie ist ein 12 bis 20 m (manchmal bis zu 25 m) hoher Baum, der zu den Kieferngewächsen zählt. Typisch ist die Schirm-Form der Krone. Die Pinie verfügt über biegsame, immergrüne Nadeln, und ihre Zapfen mit den darin enthaltenen Samen brauchen drei Jahre bis zur Reife. Der frostempfindliche Nadelbaum kommt heute im gesamten Mittelmeerraum vor und prägt dort das Landschaftsbild. Sie wird schon seit der Antike in grossem Ausmass gepflanzt, sodass ihr ursprüngliches Verbreitungsgebiet nicht mehr sicher zu ermitteln ist. Vermutet wird ein ursprüngliches Vorkommen auf der iberischen Halbinsel. Die Pinie wird in erster Linie wegen ihrer Samen, der Pinienkerne, kultiviert, die kulinarischen Zwecken dienen. Das Holz ist weniger wertvoll und wird beispielsweise als Bauholz und für die Erzeugung von Zellulose verwendet. Wie alle anderen Nadelbäume enthält auch das Holz der Pinie Harz, welches feine Duftstoffe enthält.

Prana - Das Wort „Prana“ stammt aus dem Sanskrit, seine Bedeutung ist eng verknüpft mich Hauch , Atem. Prana wird in der hinduistischen Lehre als Leben, Lebenskraft oder die universelle Lebensenergie angesehen.

Rose - Rosen sind Blumen, genauer Sträucher aus der Familie der Rosengewächse, die in der nördlichen gemässigten und subtropischen Zone angesiedelt sind. Es gibt ca. 300 Arten (inzwischen sind über 30 000 Rosensorten gezüchtet worden). Schon zu Urzeiten brachte die Erde Wildrosen hervor. Das entwicklungsgeschichtliche Entstehungszentrum der Gattung Rosa liegt in Mittel- bis Zentralasien. Hier kommen auch heute noch die meisten Arten vor. Ursprung der Rosenkultur ist China. Heimisch sind Rosen nur auf der Nordhalbkugel (Nordamerika, Europa, Asien und Nordafrika), sämtliche Rosen auf der Südhalbkugel sind durch Menschen angesiedelt worden. Rosensträucher wachsen freistehend aufrecht oder können – mit Hilfe von Rankenhilfen – auch klettern. Rosen haben – entgegen aller poetischen Äusserungen – keine Dornen. In der Botanik werden diese „Dornen“ Stacheln genannt. Die Früchte der Rosen werden Hagebutten genannt. Das Fruchtfleisch ist essbar und sehr vitaminreich. Die Blüten der Rose kommen in allen Farben (ausser reines Blau und Schwarz) und auch Farbmischungen vor. Viele Sorten verbreiten einen angenehmen Duft in vielen verschiedenen Noten. Der berühmte Lyriker Anakreon von Griechenland lobte die heilende Wirkung des Rosenbalsams, und zur Römerzeit wurden in Italien Rosen zur Parfümherstellung in Plantagen und als Heilpflanzen kultiviert. Für die Römer war die Rose eines der höchsten Luxusgüter. Die fünfzeilige Blütenanordnung symbolisiert das Pentagramm und damit das Geheimnis. „Sub rosa dictum“ – die Rose gilt seit uralten Zeiten als Symbol der Verschwiegenheit. Im Christentum steht die Rose als Sinnbild für Maria, die Gottesmutter. Rote Rosen sind seit jeher das Symbol für Liebe, weisse Rosen weisen auf Tod und Entsagung hin. Auf buddhistischen Hausaltären sind Rosen wegen der Stacheln verpönt. In der Alchemie galt die Rose als Blume der Weisheit und als Bild des klaren Geistes. Ausserdem ist die Rose ein Symbol der Arbeiterbewegung. In der Freimaurerei steht das Symbol der Rose für Liebe, Licht und Leben.

Rosmarin (Rosemerry) - Rosmarin ist ein immergrüner Halbstrauch aus der Familie der Lippenblütler, seine Heimat ist der Mittelmeerraum. Die nadelartigen Blätter haben einen aromatischen, leicht bitteren Geschmack und enthalten ätherische Öle und Gerbstoffe.

Salbei (Sage) - Salbei ist ein mehrjähriger Halbstrauch eines im Mittelmeerraum wachsenden Lippenblütlers. Die länglichen ovalen Blätter sind mit einem Haarfilz überzogen und haben einen herben, würzig bitteren Geschmack. Man kennt Salbei vor allem als Küchenkraut. Das ätherische Öl wirkt stark adstringierend und findet deshalb Verwendung in Lösungen gegen Halsschmerzen, Husten und Erkältung.

Sandelholz (Sandalwood) - Sandelholz ist ein dorniger Baum oder Strauch, der als Halbparasit auf den Wurzeln verschiedener Bäume wächst, er kommt vor allem in Indien, auf den Philippinen und Westafrika vor. Durch Wasserdampfdestillation wird das Sandelöl gewonnen, das eines der teuersten ätherischen Öle ist und in der Kosmetik verwendet wird, jedoch auch als Antiseptikum benutzt (Oleum Santali) und als Küchengewürz gebraucht. Meist ist es geraspelt oder gemahlen erhältlich. Das harte und lange wohlriechende Holz wird auch zu kleinen Möbeln, Intarsien oder Reliquienschreinen verarbeitet. Buddhisten verbrennen ihre Leichen auf Sandelholz.

Vanille (Vanilla) - Das Gewürz Vanille ist die 10-20 cm lange Kapselfrucht einer in Süd- und Mittelamerika beheimateten Orchideenart (einzige Nutzpflanze innerhalb dieser Pflanzenfamilie). Ihre grossen gelben Blüten öffnen sich nur für wenige Stunden und müssen dann künstlich bestäubt werden. Nach ca. 8 Monaten werden dann kurz vor der Reife die länglichen. fleischigen Vanilleschoten geerntet, und zwar genau dann, wenn ihre Farbe vom Grünlichen ins Gelbliche wechselt. Das typische Vanillearoma wird durch einen Fermentierungsprozess freigesetzt, der spätestens zwei Tage nach der Ernte beginnen muss. Fermentiert wird durch Einwirkung von Luft, Wärme und Feuchtigkeit. Die Schoten schrumpfen dabei und verfärben sich braun. Da die Kultur der Vanille extrem viel Handarbeit erfordert, ist die Vanille nach Safran das teuerste Gewürz der Welt. Im Volksmund galt Vanille früher und auch heute noch als Aphrodisiakum.

Veilchen (Violet) - Das Veilchen stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum, ist heute jedoch in der gesamten nördlichen Hemisphäre und im südamerikanischen Gebirge verbreitet. Die Staude wird bis zu 20 cm hoch und blüht im März und im April. Veilchen geben Farbe ab und sind selbst hübsch anzusehen, deshalb wird das Veilchen sowohl als Farbträger wie auch als Gewürz verwendet. Der Geschmack ist süsslich-aromatisch und sehr fein. Veilchensaft oder -tee wirkt gegen Husten und wird auch als Blutreinigungsmittel eingesetzt (besonders die Wurzeln). Im Christentum galt das Veilchen als Gewächs der Maria und wurde vor allem in der Renaissance und in der Romantik von Dichtern besungen, unter anderen auch von Goethe.

Zedernholz (Cedar) - Zeder ist der gebräuchliche Name für eine Vielzahl von immergrünen Koniferen. Die „echten“ Zedern gehören zur Familie der Pinien (Nadelbaum). Die Zeder stammt ursprünglich aus Kleinasien und Nordafrika, man trifft sie heute jedoch vom Mittelmeerraum bis zum Himalaya hin an. Die Zeder wird bereits in der Bibel erwähnt, Zedernholz wurde für den Bau des Tempels und des Hauses von Solomon verwendet. Das wohlriechende, beständige Zedernholz wird auch heute noch gerne zu Möbeln verarbeitet und allgemein im Innenausbau gebraucht (Böden, Decken, Wände etc.). Von den Hindus wird die Zeder als „Tree of God“ (Baum Gottes) verehrt. Der Duft des Zedernholzes ist harmonisch, weich und holzig mit einer süsslichen Note, er vermittelt Wärme und Fülle.

Zimt (Cinnamon) - Zimt ist die von der Aussenrinde befreite, getrocknete Innenrinde des Zimtstrauches. Der Zimtstrauch und der Zimtbaum gehören zu den Lorbeergewächsen und stammen aus Asien. Auf dem europäischen Markt findet man die zwei Zimtarten Ceylonzimt und Kassiazimt. Unter dem Begriff Zimt versteht man Kassiazimt, Ceylonzimt wird speziell deklariert und gilt als der feinste Zimt. Man erkennt ihn daran, dass mehrere Rindenschichten (sog. Quills) ineinandergeschoben werden. Aus den ca. 1 cm dicken und über einen Meter langen Quills werden die bei uns bekannten Zimtstangen geschnitten. Kassiazimt wird weniger aufwändig entrindet, die Rinde wird als solches verwendet und ist deshalb viel dicker als beim Ceylonzimt. Hochwertige Zimtrinde hat eine hellbraune Farbe und einen hohen Gehalt an ätherischen Ölen. Gebrochene Stangen oder Schneidereste werden zu Zimtpulver vermahlten oder zur Zimtölgewinnung genutzt. Ceylonzimt enthält 1 bis 4% ätherisches Öl, Kassiazimt etwa 2%.

Zitronengras (Lemongrass) - Zitronengras ist vor allem in Südasien, Südostasien, Australien, Sri Lanka und Indien heimisch. Es gibt etwa 55 verschiedene Arten. Die schilfartigen Blätter werden vor allem in der südostasiatischen Küche als Gewürz verwendet, sowohl frisch als auch getrocknet, in Stücken oder gemahlen. Die langen, frischen Blätter werden in Asien zur Herstellung von durstlöschenden Tees verwendet, in der Küche wird nur der saftige Stiel verarbeitet. Der frische zitronenartige Geschmack mit einem Hauch von Rosenduft verleiht den damit zubereiteten Speisen einen besonders runden, für den Mitteleuropäer exotischen Geschmack. Die am meisten für das Würzen von Gerichten verwendete Zitronengras-Art stammt aus Westindien, obwohl es dort eher zur Parfümherstellung verwendet und als Heilkraut kultiviert wird, jedoch keine Verwendung als Gewürz findet. Besonders erwähnenswert ist die gesundheitliche Bedeutung des Zitronengrases, welches in letzter Zeit von der Wissenschaft entdeckt wurde. Zudem fördert das Zitronengras das Konzentrations- und Denkvermögen.